Ilha Grande - letzter Inseltag

Kurz vorab: Lieber Marcel, danke für deine Einladung, den Tauchschein bei Dir zu machen.. 😉 ja, ich hatte genau das immer vor gehabt. ich komme für „Advanced“ drauf zurück. Den ‚Open Water’ (PADI) hab ich seit März 2014. Also mit Dir als Buddy geh ich gern mal auf Entdeckungstour.. 😉

Trotz dieser Unmengen an Wasser, die auf der Insel am Abend zuvor runter kommen, findet die Tour zu 2 Tauchspots wie geplant statt. Es scheint alles unauffällig bei Dr. Petrus. Sonne scheint sogar ein bisschen. Morgens leihe ich mir – völlig überteuert - noch schnell am Strand eine GoPro Kamera, aber ich will unbedingt eine Kamera mit runter nehmen. Etwas anderes einfacheres an Unterwasserkameras gibt es anscheinend nicht mehr. Das Kreditkartengerät funktioniert anscheinend nur in windiger Höhe von 1,95 m, das arme Mädel muss sich reichlich gen Himmel strecken, um mein Geld empfangen zu können. Schaut jedenfalls lustig aus, wie sie am Strand mit dem Gerät in der Luft herumfuchtelt. 😄 
Ab zum Boot, wir sind ne angenehm kleine Truppe (8 Leute) und schippern los. Die Neo’s sind reichlich...
...dick, 6 mm. Ich quäl mich da rein. Die Maske sitzt nicht optimal, aber geht. Ich bin ein bisschen aufgeregt, ist ja schliesslich ein Dreiviertel Jahr her, dass ich das letze mal tauchen war. Doch mit der kurzen Wiederholung aller wichtigen Dinge schwindet diese schnell. Nun gibt's erstmal 45 min Ruhe und schwerelos schweben. Ich genieße es, mehr das Tauchen an sich als das, was es zu sehen gibt. Das ist nämlich nicht so berauschend wie gehofft. Leider sind die Spots beider Tauchgänge nur bis zu einer Tiefe von maximal 10 Meter. Wer tiefer wollte, muss sich wohl in den Meeresboden buddeln. Zumindest bin ich doch recht froh, mehr als 3 mm Neo anzuhaben, denn unten ist es empfindlich kühl. 
An Bord lerne ich Cordula aus Konstanz kennen, so hat jeder von uns gleich einen Buddy und auch sonst haben wir einen unterhaltsamen Tag zusammen. 
Für den Abend verabreden wir uns an der Kirche mit mehreren Leuten vom Boot. Fällt dann mal wieder ins Wasser, denn es schüttet wieder wie aus Eimern am Abend. Das Internet funktioniert in der Pousada immer noch nicht, den Router hatte wohl der Blitz getroffen. Also bin ich gut präpariert runter nach Abrãao ins „Dorf“, hab mir einen Platz in einem Lokal gesucht und das Internet genutzt. Ich hatte von Iguassu noch ein Regencape aufbewahrt, welch gute Dienste mir das Ding doch auf dem Heimweg erwies. Das waren ja nicht nur 3 Tropfen, die vom Himmel fielen, und das Pad ist eben doch wasserscheu. 
Meine große Sorge ist, dass das Dach wieder nicht hält und mein Bett nass ist, doch Claus hat sich darum gekümmert. Oder kümmern lassen. 
Am nächsten Morgen packe ich entspannt zusammen, will per Kreditkarte meine Übernachtungen zahlen. Geht nicht, wie so vieles auf der Insel so oft nicht. Claus ist nicht da, mit seiner Frau und den Angestellten könnte ich mich, wenn ich es könnte, auf portugisisch verständigen. Am Ende der Hand-und-Fuß-Kommunikation weiß ich, dass ich runter zum „Biergarten“ gehen soll, um dort zu zahlen. Das funktioniert, obwohl der Biergarten auf der Seite des Ortes liegt, der keinen Strom hat seit dem Unwetter. 
Eine Stunde habe ich noch Zeit, bis um 12 Uhr mein Aqua-Flex gen Festland ablegt. Ich lasse mein schweres Gepäck bei der Tourist Information stehen, bummel noch kurz durch den Ort, esse ein Eis, besorge mir vor allem aber noch Schmerzmittel. 
Dann heißt es Abschied nehmen von der etwas verrückten Insel. Trotz all der merkwürdigen Begegnungen, Erlebnisse und des feuchtfröhlichen Wetters bin ich doch ein wenig traurig, jetzt weg zu müssen. Auf Ilha Grande war nun die längste Zeit an einem Ort auf der ganzen Reise mit immerhin vollen 7 Tagen. Ich bin überzeugt, zu einer anderen Jahreszeit und vor allem nicht zur Haupturlaubszeit hat man mehr von der Insel.. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Jens (Freitag, 09 Januar 2015 14:58)

    ... Sonst guckst Du aber anders ;)