Trancoso Lazy Days

Nun sind wir schon auf Ilha Grande, komme erst jetzt dazu, zu berichten. In Rio war keine Zeit dafür... Hatte im Flieger nach Rio begonnen, über unsere Summerfeeling- und Beach-Tage in Trancoso zu schreiben. 

Nach der abenteuerlichen Anreise, wie bereits berichtet, und kurzem „Einrichten“ in der Pousada „Le Refuge“ bei Rodrigo, ging es erstmal an den Strand. Wir lechzten nach einem Bad im Atlantik und nach faul in der Sonne abhängen. Unsere Unterkunft ist nur 100 Meter vom Beach entfernt und der Weg führt u.a. über einen Holzsteg durch einen kleinen Mangrovenwald. Bei Ebbe ist dieser fast trocken und in den vielen Löchern im morastigen Grund verstecken sich vielfarbige kleine und ziemlich große Krebse, z.T. bis 10 cm gross. Und dann endlich das Meer. Der Strand ist nicht all zu breit, der Sand relativ grob (Kies) und vor allem heiß. Das Wasser ist schätzungsweise 27 Grad warm. Wir belegen eine Liegelandschaft, bestellen jeder eine...

...Kokosnuss, dieses Mal ohne Nasenbär-Diebstahl. 

Die folgenden Tage sind eher faul, auch wenn ich am nächsten Morgen mit 5:30 Uhr ungewöhnlich zeitig wach bin und erstmal morgens zum Strand gehe. Ich schlage einen anderen Weg ein und muss am Strand durch den ins Meer mündenden Rio Trancoso. Da das Wasser sehr braun gefärbt ist, wie so viele Flüsse in Bahia und so ist schwer einschätzbar, ob es nun tief ist oder nicht. Zudem ist eine starke Strömung erkennbar. Wird die Kamera nass oder nicht.. Etwas unschlüssig und sogar bereit, wieder umzukehren, warte ich dann doch noch eine Familie (vollständig in Badeklamotten) ab, die mir entgegen kommt und offensichtlich den Fluss queren will. Ha, der kleinste von den Vieren macht’s vor. Danke dafür. 
Tagsüber verbringen wir unsere Zeit zur Abwechslung der vorangegangenen Tage mal mit Anhängen in der Hängematte im Garten  unserer schönen Pousada, am Strand rumliegen, einen keinen Spaziergang tätigen. Am Abend laufen wir hoch zum Quadrado, einer großen Grünfläche, an dessen Rand ringsherum süße kleine bunte Häuschen stehen. Diese beherbergen zumeist Restaurants, kleine Läden (von Kleidung in allen Preiskategorien bis Wohn-Accessoires). Die Restaurants bedienen natürlich alle ihre Gäste draußen, unter den Mandelbäumen. Überall in den Bäumen hängen Lichter, in verschieden Farben. Am unteren Ende des Quadrado steht eine kleine weiße Kirche. Fliegenden Händler säumen das obere Ende des Quadrado. Hier naschen wir uns durch verschiedene bahianische Spezialitäten, wie zum Beispiel eine Art Crêpe, das aber aus Manioc-Mehl bereitet wird. Ich habe mir leider den Namen nicht gemerkt, aber gefüllt mit Banane und einer Milch-Caramell-Creme ein Gedicht. 
Ein bisschen in Kauflaune komm ich hier, bei all den schönen Dingen. Sommer-Schmuck, ein Kleidchen, Schokolade (pur, bahianisch und ohne Fett sagt man uns). 
Trancoso ist wirklich ein lauschiges Plätzchen, vor allem oben am Quadrado. Der Strand ist lang und voll, Bars und Restaurants säumen den Strand. Die Brasilianer lieben es. Je mehr Menschen auf einem Haufen, desto besser. Der Flirtfaktor steigt dann ungemein. Und Bücher am Strand lesen nur die Touris!!! 
Am Heilig Abend sind wir von Rodrigo zum Christmas Dinner in der Pousada „eingeladen“, mit seinen Freunden und Familie und anderen Gästen zu essen. Es gibt diverses Fleisch und Fisch, ein wenig Gemüse (damit haben sie es hier nicht so sehr). Alles recht einfach, ohne viel Brumborium. Weihnachten hat entgegen meiner Vermutungen einen nicht allzu hohen Stellenwert in Brasilien. Da ist nichts weihnachtlich geschmückt, außer einem Baum, kein Tisch eingedeckt. Hat eher den Charakter einer Dinnerparty, Buffet und Getränke zum selber mixen. Spät gegen 23 Uhr kommt trotzdem der Weihnachtsmann, der arme Mann, der sich in das rote Gewand geworfen hat bei diesen Temperaturen. Die anwesenden Kinder der Familie und die ihrer Freunde sind ein bisschen sprachlos. Ganz süß.. 
Am 1. Weihnachtsfeiertag machen wir nicht viel, außer faul am Strand zu liegen, ein wenig zu spazieren, zu baden.. Am frühen Abend gehen wir lecker essen, danach noch einiges erledigen. Alles ist geöffnet, Supermärkte, Apotheke. Es fühlt sich nicht an wie der 1. Feiertag. Wir naschen noch unser Lieblings-Dessert, diese Crêpes aus Manioc mit Banane und Karamell-Creme.
Einen kleinen Schock haben wir doch noch bekommen, als wir unsere Rechnung erhalten. Wir haben zwischendurch Wäsche waschen lassen. Nun standen doch allen Ernstes unter anderem R$150  darauf. Das sind rund 50 Euro für – haltet euch fest - 5 Kilo Wäsche! Wie bitte? Am Ende haben wir noch R$ 75 bezahlt, weil wir höflich freundlich erklärt haben, dass wir finden, dass das in keinem Verhältnis steht.. Alter Schwede, das war die teuerste Wäsche Ever. 😳 Wahrscheinlich haben wir „Schmerzensgeld“ bezahlt für unsere Unterwäsche in der Wäsche. Hania hat in einem schlauen Büchlein gelesen, dass es in Brasilien ein absolutes No-Go ist, wenn frau ihre (Damen-) Unterwäsche in die normale Wäsche gibt. Da wars für unsere Damenunterwäsche leider schon zu spät. 😲 
Am 2. Weihnachtsfeiertag geht's sehr zeitig mit dem Taxi zum Airport nach Porto Seguro. Auf nach Rio. Das nächste Abenteuer lässt nicht lange auf sich warten. Trotzdem fahren wir wirklich wehmütig aus Trancoso weg. Es hat uns dort wirklich sehr gut gefallen, ein außergewöhnlich schönes Plätzchen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Mama & Papa (Mittwoch, 31 Dezember 2014 14:02)

    Ein erlebnisreicher Bericht mit allen Höhen und "Tiefen" .Wir sind dann mal auf Rio gespannt .Unsere Gäste kommen gleich, deshalb leider keine Zeit mehr ausführlicher zu antworten.
    Hier 7 Grad und eigentlich kein Regen, Schnee weg, doch es feuchtelt vom Himmel,da Luftfeuchtigkeit so hoch.
    Wir versuchen mal zu Wats-appen , wir sind ja 3Std.früher dran heute .
    In Liebe Mama und Papa

  • #2

    KundCundT (Freitag, 02 Januar 2015 12:27)

    Frohes neues Jahr von uns! Wo genau hast Du denn reingefeiert? Sind gespannt auf deinen Nächsten Bericht!

    Besos y abrazos

    KundCundT